Superfood: Was ist dran?
Man liest es überall: Superfood soll uns gesünder machen. Doch was ist da dran? Und wie macht uns Superfood gesünder? Zunächst einmal gilt es zu definieren, was Superfood eigentlich ist. Eine genaue Definition gibt es nicht, da es weder eine Lebensmittelbezeichnung noch eine Medizin ist. Es handelt sich eher um eine Marketingerfindung, mit der Lebensmittel bezeichnet werden, die besonders gesund sein sollen oder besondere heilende Eigenschaften haben.
Da es keine genaue Abgrenzung gibt, kann eigentlich alles Superfood genannt werden. Im engeren Sinne sind es aber meistens Lebensmittel, die besonders viel Vitamine, Mineralien, Fettsäuren oder Aminosäuren haben. Oftmals werden auch bislang vergessene alte Sorten wieder hervorgekramt und sind plötzlich Superfood, wie zum Beispiel die Apfelbeere. Diese hat eine Tradition in Sachsen, Brandenburg und Bayern, ist aber längst nicht so bekannt wie andere Beeren. Auch exotische Lebensmittel wie die Quinoa und Chia-Samen sowie die Goji-Beere deutsch: Gemeiner Bocksdorn) werden gerne mit besonderen Eigenschaften in Verbindung gebracht. Und schliesslich werden auch die Klassiker der gesunden Ernährung unter der Bezeichnung Superfood angeboten: Von Blaubeere bis Boskop-Apfel, Kürbis oder Pflaumen.
Wenn es aber um wissenschaftliche Studien geht, sieht es eher schlecht aus: Keiner hat bislang nachweisen können, dass Superfood bestimmte Vorteile hat (auch weil es eben so schwierig ist, es einzugrenzen). Was man sicher sagen kann, ist dass eine vitaminreiche Ernährung nicht schadet, dass es gesund ist weniger Fleisch zu essen, dass Nüsse durchaus hilfreich sind und dass es besser ist, seine Lebensmittel lokal und saisonal einzukaufen.
Allerdings kann Superfood auch gefährlich sein: Gojibeeren sollte man nur in Massen zu sich nehmen. Dem Grünkohl wird nachgesagt, er können die Schilddrüse überfordern, Quinoa kann den Magen verstimmen. Auch wenn hier ebenso Studien noch nicht in ausreichender Zahl vorliegen, so sollte man wie bei allen Lebensmitteln auch hier in Massen und ausgewogen diese zu sich nehmen. Wir Menschen sind Allesfresser, und das hat seinen guten Grund.