Oft vergessen: Dehnen und Strecken
Die neuen Laufschuhe sind gekauft, das T-Shirt einmal gewaschen, die Playliste ausgewählt, jetzt kann es losgehen. Doch halt: Hat nicht schon der Lehrer in der Schule gesagt, dass wir uns erst aufwärmen sollen? Muss man das wirklich?
Vor dem Sport
Der Lehrer hatte nicht Unrecht. Wir verbringen heute die meiste Zeit mit Sitzen und Stehen. Wenn wir nach Hause kommen, sind unsere Muskeln kaum durchblutet und nicht aufgewärmt. Wenn wir sie jetzt abrupt beschleunigen dann kann das schnell schmerzhaft werden. Da sie auch unsere Sehen und Bänder unterstützen, kann es ohne Aufwärmen zu durchaus schweren Verletzungen kommen. Es reicht schon, ein paar Minuten auf der Stelle zu laufen, ein paar Kniebeugen zu machen und ein paar Liegestützen. Das bringt auch den Kreislauf in Schwung. Was viele Sportmediziner heute nicht empfehlen, ist vor dem Sport sich zu strecken. Die Muskeln sind da noch zu wenig elastisch und könnten eher Schaden nehmen.
Nach dem Sport
Wenn wir Sport gemacht haben, sollten wir einen Moment ausruhen, damit der Pulsschlag sich beruhigt und dann einige Streck- und Dehnübungen machen. Jetzt sind die Muskeln optimal durchblutet und die Sehen und Bänder funktionieren wie geschmiert. Man sollte die Übungen dem Sport anpassen, den man gemacht hat. Wer gelaufen ist, wird Beinmuskeln mehr dehnen, beim Radeln auch die Brust- und Armmuskeln. Wichtig ist hier, dass man keine Höchstleistungen vollbringen muss.
Andere Anwendungen
Dehnungsübungen sind heute vor allem bei Rückenschmerzen angesagt. Viele Schmerzen, auch Kopfschmerzen, kommen von verspannten Schultern- und Rückenmuskeln. Wer diese Probleme hat, sollte einen Arzt oder einen Physiotherapeuten zu Rate ziehen und einen Plan entwickeln. Es ist wichtig dass die Übungen genau auf die Verspannung abgestimmt sind. Wer versucht, selbst etwas auszuprobieren, kann sich unter anderem noch mehr verspannen oder sogar einen ersthaften Schaden anrichten.
Dehnen und Strecken sind also durchaus nach dem Sport und bei Verspannungen angebracht, aber bitte in Massen und bei Verspannungen mit fachlicher Anleitung.